Unzureichender Zugang zu Schutz- und Informationsmöglichkeiten und lebensrettenden Medikamenten, sowie Vorurteile und Ausgrenzung – etwa 38 Millionen HIV-infizierte Menschen weltweit haben immer wieder mit Problemen wie diesen zu kämpfen, obwohl sie bei rechtzeitiger Behandlung leben können wie jeder andere. Seit 1988 erinnert der Welt-AIDS-Tag jedes Jahr am 1. Dezember an die Menschen, die an den Folgen von HIV und AIDS verstorben sind und daran, dass die Rechte der Betroffenen auf der ganzen Welt gestärkt werden müssen. Zu viele Betroffene erhalten nicht die lebensnotwendigen Medikamente, zu oft noch werden HIV-positive Personen stigmatisiert und Mitmenschen gehen aus Furcht vor Ansteckung auf Distanz.
Häufig resultieren Diskriminierungen aus Vorurteilen und Unwissenheit, weshalb Aufklärungsarbeit, nicht nur im Rahmen des jährlichen Welt-AIDS-Tages, eine wichtige Rolle spielt. Als Bildungseinrichtung nimmt das PROJECT-E Hospitality Institute (PEHI) in Addis Abeba seine Verantwortung auch im Bereich der gesundheitlichen Aufklärung seither ernst. Der projektbasierte Freiwillige Kaleab Gebeyehu hat sich daher vor kurzem dem Thema AIDS- und HIV-Prävention am PEHI gewidmet und eine Informationsbroschüre für die PROJECT-E-Studentinnen zusammengestellt. Anlässlich des Welt-AIDS-Tages möchten wir einige der essentiellen, von Kaleab erarbeiteten Informationen, vorstellen.
HIV-Prävention am PEHI – der Kampf gegen Ansteckung und Stigmatisierung
HIV, kurz für Humanes Immundefizienz-Virus, ist ein Retrovirus, das die Immunabwehr des Körpers angreift und die infizierten Personen so anfälliger für andere Krankheiten macht. Bei AIDS, dem Acquired Immune Deficiency Syndrome, handelt es sich um ein fortgeschrittenes Stadium der HIV-Infektion. Als Folge der Schädigung des Immunsystems durch HIV tritt eine spezifische, potentiell lebensgefährliche, Kombination von Symptomen auf. Hauptsächliche Wege der HIV-Übertragung sind unverhüteter Geschlechtsverkehr, Bluttransfusionen oder infizierte Injektionen, sowie die Übertragung von Mutter zu Kind während Schwangerschaft oder des Stillens.
Einen wichtigen Beitrag zur Prävention kann beim Geschlechtsverkehr demnach die Verhütung mit Kondom leisten. Außerdem gibt es antiretrovirale Behandlungsmöglichkeiten, welche die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung verringern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Im Kampf gegen die Stigmatisierung der Krankheit und von betroffenen Personen gilt es vor allem, mit Mythen rund um HIV und AIDS aufzuräumen. Kaleab nennt hier die Angst davor, dass eine Ansteckung bei gewöhnlichem Körperkontakt oder Sex mit einer Jungfrau wahrscheinlicher ist, sowie den Irrglauben, dass nur homosexuelle Männer oder Menschen, die Drogen konsumieren, betroffen sein können.
Welt AIDS Tages
Anlässlich des diesjährigen Welt-AIDS-Tages möchte daher auch PROJECT-E nochmals darauf hinweisen, wie wichtig es ist, die Ablehnung und Diskriminierung der mit HIV-infizierten Menschen zu beenden. Aufklärung, nicht nur im Rahmen der HIV-Prävention am PEHI, sondern auch in anderen Bereichen, spielt eine große Rolle, welche mindestens ebenso bedeutend ist wie das Bestreben, allen Betroffenen weltweit den Zugang zu möglicherweise lebensrettenden Medikamenten zu ermöglichen – denn dann könnte, wie es auf der Welt-AIDS-Tages heißt, „die globale Epidemie schon erstickt sein“.