Das Team International von PROJECT-E kommt in der Regel zweimal im Jahr zu einem Strategiewochenende zusammen, bei dem die Freiwilligen an einen ausgewählten Ort reisen und sich treffen, um sich kennenzulernen, ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln, verbesserungsbedürftige Bereiche zu diskutieren und Lösungen vorzuschlagen. Dieses Jahr nahmen aufgrund von COVID19 und Reisebeschränkungen Mitglieder aller Abteilungen des Team International (Fundraising, Finanzen, Public Relations, Talentmanagement und der Vorstand) an einer dreitägigen Zoom-Sitzung für das erste Online-Strategiewochenende von PROJECT-E teil. So öffneten am 21. August 24 hoch motivierte Personen mit unterschiedlichem Hintergrund, aus verschiedenen Ländern, Kulturen und Zeitzonen ihre Laptops, loggten sich in Zoom ein und nahmen an dieser einzigartigen Veranstaltung teil, um ihre Kolleg*innen (einige zum ersten Mal) zu treffen und sich an konstruktiven Debatten, Workshops und Diskussionen zu beteiligen.
Ein solches Kunststück online zu vollbringen, blieb nicht ohne Schwierigkeiten: Einen Zeitplan zu erstellen, der den Bedürfnissen aller Teilnehmer*innen entsprach und die verschiedenen Zeitzonen berücksichtigte, war eine echte Herausforderung; bei Sitzungen, die bis zu zehn Stunden dauerten, online zu bleiben, stellte die Belastbarkeit der Menschen auf die Probe, und einige Freiwillige hatten mit problematischen WLAN-Verbindungen zu kämpfen, um sicherzustellen, dass sie während der gesamten Veranstaltung teilnehmen konnten. Dank der Bemühungen der Organisator*innen (namentlich Stella, Josi und Hanna aus dem Vorstand) blieb das Treffen jedoch so unterhaltsam, einnehmend und produktiv, wie es angesichts der ungewöhnlichen Umstände möglich war.
Die geselligen Aktivitäten trugen wesentlich dazu bei, die Menschen zu beschäftigen: Während einige sie als den Höhepunkt des Wochenendes betrachteten, erwiesen sie sich auch als wesentlich für die Teambildung. Am Freitagabend kochten alle das gleiche äthiopische Rezept für das Abendessen (jede*r aus seiner*ihrer eigenen Küche, aber alle über Zoom verbunden), bevor sie dann zu lustigen Spielen wie “2 Wahrheiten und eine Lüge” übergingen, die am Ende zu einem Favoriten wurden. Am Samstag sorgten Quiz und Rennen zwischen den Workshops, Präsentationen und Diskussionen für die dringend benötigte Energie gaben den Freiwilligen die Möglichkeit, sich zu bewegen.
Der Samstag war der produktivste Tag. Die meisten Freiwilligen trugen zu den Aktualisierungen der Abteilungen bei, bei denen die Department Heads der verschiedenen Teams einen kurzen Überblick über die Arbeit ihrer Abteilung, ihre Ziele und die Probleme gaben, mit denen sie konfrontiert waren, in Bezug auf Themen wie Finanzierung, Medienarbeit, externe Kommunikation und so weiter. Die Freiwilligen wurden über die Situation in Äthiopien informiert und darüber, wie sich das Hospitality Institute trotz der Herausforderungen durch COVID19 und die zivilen Unruhen im Land anpasst und Wege findet, um weiterzumachen. Bekhit und Eden hielten eine lehrreiche Präsentation über die Kultur, Geografie, Politik und sozioökonomische Lage Äthiopiens, um den Mitgliedern einen Einblick in den Kontext des Landes zu geben, mit dem sie zusammenarbeiten.
Der vielleicht interessanteste Teil des Tages war die Aufteilung der Teilnehmer*innen in kleinere Gruppen für drei verschiedene Workshops: einer zum Thema Kritisches Weißsein, in dem die Diskussion auf die verschiedenen Dimensionen des Rassismus, den “weißen Retterkomplex”, ausgerichtet war und der als Mahnung diente, sich selbst zu hinterfragen und daran zu arbeiten, dass unsere Institution diese Mentalität nicht aufrechterhält; einer zur abteilungsübergreifenden Kommunikation und wie man die Arbeit zwischen den Abteilungen besser koordinieren kann; und einer zur Frage, wie Team International am besten mit dem PEHI in Addis Abeba zusammenarbeiten könnte.
Der Sonntag begann mit einer erfrischenden morgendlichen Gruppen-Yoga-Sitzung, gefolgt von der Wahl der Department Heads und des Vorstands. Diejenigen, die ihre Abteilungen bereits vor dieser Veranstaltung leiteten, wurden in ihrer Rolle bestätigt und erhielten einige Unterstützung von neuen Mitgliedern: Annika bleibt und Shannon wird Department Head für Talentmanagement; Anne und Hanna bleiben DHs für Öffentlichkeitsarbeit; Karoline kam als DH in der Fundraising-Abteilung zu Florian; Carina bleibt und Melanie wurde als DH für Finanzen neu gewählt; Josi und Stella bleiben im Vorstand mit Hanna als Unterstützung im Junior Management Board.
Angesichts der Umstände war unser erstes Online-Strategiewochenende ein Erfolg: Trotz der Herausforderung durch Reisebeschränkungen wurde eine Online-Community gebildet, deren motivierte, kreative und talentierte Mitglieder es schafften, die durch die globale Pandemie verursachten Hindernisse zu überwinden. Die Freiwilligen machten ein Brainstorming, um PROJECT-E effektiver, strukturierter und wirkungsvoller zu machen, und es war erfrischend zu sehen, wie alle Mitglieder zusammenarbeiteten und sich dafür einsetzten, Wege zu finden, um unser gemeinsames Ziel der Stärkung der Rolle der Frau zu erreichen.
Geschrieben von Lorenzo Gubbini